Brigitta

Das sehe ich: Für mich haben alle Buchstaben Farben, aber auch die beschreibe ich nicht gerne, denn sobald ich sie in Worte fasse, stimmt die Farbe nicht mehr. Dies gilt v. a. für die Konsonanten (P, R, B und Q sind alle rot, aber in ganz unterschiedlichen Nuancen). Die Vokale sind ganz eindeutig: a = schwarz, e = grün, i = gelb, o = rot, u = rot-orange, ä = dunkles grau, ö = dunkles pink, ü = gelb-orange.

Die Farben sind eine gute Gedächtnisstütze:
Ortsnamen und neue Wörter bleiben gut in meinem Gedächtnis, sobald ich sie habe lesen können. Bei Orts- oder Personennamen erinnere ich mich immer zuerst an die Farbe, wobei der Anfangsbuchstabe ausschlaggebend ist: Er beeinflusst sozusagen das ganze Wort. So weiss ich jeweils, dass ein Ort z. B. mit dunkelrot beginnt und dann grün weitergeht.

Dies hat auch Auswirkungen auf die Rechtschreibung: Schreibe ich z. B. "bingen", so ist dieses Wort bei genauem Betrachten für mich zu gelb und sofort fehlt mir etwas rot - für das fehlende "r", denn es sollte ja "bringen" heissen.

Niemand sollte mich aber fragen, was sein Name nun für eine Farbe hat. Das müsste ich eben so genau beschreiben, dass es für mein Farbbild nicht mehr stimmt. Die Farben der einzelnen Buchstaben beeinflussen sich gegenseitig und ergeben für mich ein Gesamtbild, das sich nicht in Worte fassen lässt.

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